Suot tschêl blau

Eine schmerzliche Spurensuche im Engadin
Dokumentarfilm, Schweiz 2020
Regie: Ivo Zen
Sprache: Rätoromanisch, Schweizerdeutsch
Dauer: 70 Minuten
Altersfreigabe: zugelassen/empfohlen ab 16 Jahren

Die atemberaubende Landschaft des Oberengadins ist in den 1980er- und 1990er-Jahre Schauplatz einer Tragödie, die lange tabuisiert wurde. Von den Zürcher Unruhen inspiriert, widersetzten sich die Jugendlichen den traditionellen Gesellschaftsregeln. Der Dorfplatz von Samedan wird zum Treffpunkt der Engadiner Jugendkultur. Doch mit dem gemeinsamen Musizieren und Kiffen findet auch das Heroin Eingang in den unbeschwerten Aufbruch der Jugendlichen. Die Drogensucht und der Tod der eigenen Kinder ist ein Schock für die ganze Region. Ohnmacht und Schuldzuweisungen spalten die Dorfgemeinschaft. Eine Aufarbeitung findet nie statt. «Suot tschêl blau» gibt den Erinnerungen, welche Eltern, Freundinnen und Freunde so lange für sich behalten haben, einen Raum. Ist heute eine Versöhnung, die Entstehung eines kollektiven Gedächtnisses unter diesem tiefblauen Himmel möglich?

Ivo Zen wurde 1970 in Santa Maria im Val Müstair geboren. 2003 schloss er die Filmausbildung an der Ecole Supérieure des Beaux-Arts Genève ab. Ein Jahr später gründete er in Genf die Produktionsfirma Alva Film. Mit der Interessengemeinschaft «Cineasts independents rumantschs» engagiert er sich zudem für das romanische Filmschaffen.

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