Monte Verità
Der Rausch der Freiheit1906: Eine Zeit im Umbruch. Ängste und Hoffnungen prägen die Gesellschaft. Die ersten Aussteiger – zu denen auch der junge Hermann Hesse zählt – suchen ihr Paradies und finden es im Süden der Schweiz, auf dem Monte Verità. Die Reformer legen nicht nur ihre Kleider ab, sondern ebenso das geistige Korsett, an dem die Gesellschaft zu ersticken droht. Auch die junge Mutter Hanna Leitner zieht es ins tessinische Ascona, um ihrer bürgerlichen Rolle zu entfliehen. Hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühlen gegenüber ihrer zurückgelassenen Familie und der Faszination eines selbstbestimmten Lebens entdeckt Hanna nicht nur ihre Leidenschaft zur Kunst der Fotografie, sondern findet – inmitten idyllischer Natur – ihre eigene Stimme.
Der Schweizer Film MONTE VERITÀ – Der Rausch der Freiheit erzählt die Geschichte einer mutigen Frau, die gequält von innerer Zerrissenheit ihren eigenen Weg findet. Das historische Drama, das auf wahren Gegebenheiten basiert, wirft damit die – leider immer noch sehr aktuelle – Frage auf, wieviel Selbstbestimmung eine Frau in ihrem Leben haben darf, ohne dabei von der Gesellschaft kritisiert zu werden.
Dem Regisseur Stefan Jäger war es ein Anliegen, diesen Film mit einem grossen Frauenanteil zu verwirklichen: In den Head-of-Departments lag der Frauenanteil bei 77 Prozent. « Ich betrachte es als Privileg, aus meiner Sicht eine Geschichte erzählen zu dürfen, die uns Männer weniger betrifft », sagt Jäger. Weiter ist ihm gelungen zwei der erfolgreichsten Schweizer Schauspieler zum ersten Mal gemeinsam vor die Kamera zu bringen: Den Berner Max Hubacher und den Zürcher Joel Basman. Beide sind fast gleich alt und beide sind Schweizer Filmpreisträger.
Stefan Jäger studierte nach seiner Erstausbildung am kantonalen Lehrerseminar in Luzern an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg Drehbuch und Regie. Er schloss die Ausbildung im Januar 1997 mit Diplom ab. Seit 2002 ist er in der Lehre tätig, u.a. als Dozent für Dramaturgie und Drehbuch an der Zürcher Hochschule der Künste, als Regiedozent in Ludwigsburg oder an der Schauspielschule in Stuttgart.
Er hat zahlreiche Spielfilme („Der grosse Sommer“, „Birthday“, „Hello Goodbye“ u.a.) und Dokumentarfilme („Mathias Gnädinger – Die Liebe seines Lebens“, „Cyrill trifft“) inszeniert, sowie mehrere Theaterstücke („Alte Freunde“, „57’ 38’’ Ewigkeit“). Als Drehbuchautor verantwortete er u.a. das Drehbuch zu „Schellen-Ursli“, einem der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten. Mit seiner Firma tellfilm ist er als Produzent („Blue my mind“, „Tiere“) tätig.