Schwarzarbeit
Ein Dok-Film wie ein ThrillerBetrüger und Betrogene, Lohndumping und Schwarzarbeit – hautnah unterwegs mit den Arbeitsmarktinspekor:innen Frédy, Regula, Marcos, Stefan und Chrümu verzweifeln wir mit ihnen an der oft fast unlösbaren Aufgabe, gesetzliche Mindeststandards in der Schweizer Arbeitswelt durchzusetzen. Die Europäische Union verlangt ultimativ weniger wirksame Lohnschutzmassnahmen in der Schweiz. Die Gewerkschaften wollen hart bleiben! Ein politisches Roadmovie, das eine komplexe Materie spannend wie einen Thriller vermittelt.
Wer macht sich eigentlich auf die Suche nach Schwarzarbeit in der Schweiz? Ulrich Grossenbachers Dokumentarfilm zeigt die Protagonisten dieser Arbeit – ihr ewiges Reisen, die gelegentlichen Einsätze. Und wirft sein Licht auf dieses systemische Problem. Zwei Beamte betreten eine Baustelle und zücken ihre Dienstausweise: «Guten Tag, Arbeitsmarktkontrolle. Bitte zeigen Sie uns Ihre Papiere.» Auf dem Baugerüst bricht Panik aus. Junge Bauarbeiter versuchen zu fliehen, springen schnell über die Planken, verschwinden in den offenen Löchern des Rohbaus – sind auf und davon. Wahrscheinlich sind es solche Szenen, die einem vielleicht mal in einem Vorabend-Krimi begegnet sind, welche die Vorstellungen von Schwarzarbeiter:innen prägen. Schwarzarbeit prüft diese Fiktionen dokumentarisch auf ihren Wahrheitsgehalt und nimmt sich eines Themas an, mit dem ein Grossteil des Publikums sicher glaubt, keine Berührungspunkte zu haben.
Ulrich Grossenbacher: Geboren 1958 in Langenthal, Schweiz. 1975 Kunstgewerbeschule Basel. 1978-1994 Künstler und Restaurator. Seit 1995 Weiterbildungen in Filmgeschichte, Kamera, Licht, Regie und Dramaturgie. Seit 1996 freischaffender Kameramann und Filmemacher. 2001 Gründung der Filmproduktionsfirma Fair & Ugly. Seit 2008 Mitglied der Schweizer Filmakademie.